“Take Five”, das ikonische Meisterwerk von Dave Brubeck, gilt als eine der einflussreichsten und beliebtesten Jazzkompositionen aller Zeiten.
Die Melodie entstand 1959 während einer Studio-Session für das Album “Time Out”. Ursprünglich sollte die Band ein Stück für den Soundtrack eines Films komponieren, doch Brubeck kam auf die Idee, ein komplexes Musikstück zu kreieren, das sich der ungewöhnlichen Taktart von 5/4 anpasst. Dieser Gedanke mag zunächst unorthodox erscheinen, denn die meisten Jazzstücke basieren auf dem traditionellen 4/4-Takt. Doch Brubeck wollte den Hörer überraschen und mit einem musikalischen Experiment in ungeahnte Sphären entführen.
Der ikonische Bassline von “Take Five” wurde vom Kontrabassisten Eugene Wright beigetragen, der sich perfekt in die komplexe rhythmische Struktur einfügt. Wrights tiefe Töne, kombiniert mit dem präzisen Spiel von Joe Morello am Schlagzeug, bilden den Grundstein für die entspannte Atmosphäre des Stücks. Paul Desmond’s Saxophonstimme gleitet sanft über diese musikalische Grundlage und verkörpert die Essenz des “coolen” Bebops. Desmonds Solo ist gleichzeitig komplex und eingängig, melancholisch und voller Lebensfreude.
Das Besondere an “Take Five” ist nicht nur seine ungewöhnliche Taktart, sondern auch die Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen. Brubeck verwebt Elemente des Classical Jazz mit Einflüssen aus dem Blues und der lateinamerikanischen Musik. Die harmonische Struktur des Stücks erinnert an den komplexen Stil des Barock, während die Improvisationen den typischen freiheitsliebenden Geist des Jazz widerspiegeln.
Die Aufnahme von “Take Five” war ein großer Erfolg und erreichte Platz 25 der Billboard Charts. Bis heute ist das Stück ein fester Bestandteil des Jazz-Repertoires und wird in unzähligen Interpretationen auf der ganzen Welt gespielt.
Die Geschichte hinter dem Song
Die Entstehung von “Take Five” lässt sich eng mit Dave Brubecks musikalischer Reise verbinden. Brubeck war bekannt für seine experimentellen Ansätze und seine Bereitschaft, Konventionen zu brechen. Er studierte Musik am Pacific College in Stockton, Kalifornien, wo er sein Talent an der Komposition entdeckte. Später erwarb er seinen Master-Abschluss im Fach Musiktheorie an der University of California.
Seine musikalische Karriere begann er zunächst als Musiker in verschiedenen Big Bands, bevor er seine eigene Gruppe gründete: “The Dave Brubeck Quartet”. Diese Besetzung bestand aus Brubeck selbst am Klavier, dem Saxophonisten Paul Desmond, dem Bassisten Eugene Wright und dem Schlagzeuger Joe Morello. Die vier Musiker entwickelten im Laufe der Zeit eine enge musikalische Verbindung, die sich in ihren improvisatorischen Einlagen und
ihrem harmonischen Zusammenspiel widerspiegelte.
Der Einfluss von “Take Five” auf die Musikgeschichte
Der Erfolg von “Take Five” war nicht nur ein Triumph für Dave Brubeck und seine Band, sondern auch ein Meilenstein in der Geschichte des Jazz. Die unkonventionelle Taktart von 5/4 trug maßgeblich dazu bei, dass das Stück zu einem internationalen Hit wurde. “Take Five” zeigte den Musikliebhabern, dass Jazz nicht nur durch swingende Rhythmen
und komplexe Harmonien überzeugen kann, sondern auch durch ungewöhnliche Strukturen und experimentelle Ansätze.
Die Popularität des Stücks führte außerdem zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für den coolen Bebop. Dieser Stil, der durch ruhige Melodien, dezente Improvisationen und eine entspannte Atmosphäre gekennzeichnet ist, gewann durch “Take Five” an Bedeutung und fand seinen Weg in die
Mainstream-Musik.
Weitere wichtige Fakten:
Eigenschaft | Detail |
---|---|
Album | Time Out |
Jahr der Veröffentlichung | 1959 |
Genre | Jazz, Cool Bebop |
Komponist | Dave Brubeck |
Interpreten | The Dave Brubeck Quartet: Dave Brubeck (Klavier), Paul Desmond (Saxophon), Eugene Wright (Bass), Joe Morello (Schlagzeug) |
Taktart | 5/4 |
“Take Five” ist mehr als nur ein Jazzstück. Es ist eine zeitlose Meisterleistung, die
Generationen von Musikern und Musikliebhabern inspiriert hat. Die komplexe Taktart
und die entspannte Atmosphäre machen dieses Stück zu einem einzigartigen Erlebnis.
Es ist kein Wunder, dass “Take Five” bis heute weltweit gehört wird und
sich einen festen Platz in der Geschichte des Jazz erobert hat.